Die aktuellsten Pressemappe gibt es hier zum download
Foto-Galerie mit tollen Fotos und Photographien ... ähm und Schnappschüssen
Und hier einige schmeichelhafte, natürlich fiktive Presseberichte
(„Der Postkutscher“ – Jugend-Beilage des Cottbusser Tagesblatts)

Selbsternannter Künstler will an Tankstelle mit „Naturalien“ bezahlen

In der Nacht zwischen Silvester und Neujahr diesen Jahres ereignete sich kurioses in der Tankstelle an der Görlitzer Straße. Wie Tankstellenpächter Uwe Losch berichtete, betraten gegen 5.30 Uhr morgens zwei Personen den Verkaufsraum, die nicht zu den ortsansässigen Stammkunden der Tankstelle gehörten. Es waren ein lautstark gestikulierender junger Mann und seine komatös wirkende weibliche Begleitung und offensichtlich von ihrem ursprünglichen Ziel abgekommen. Dies ging jedenfalls aus der Frage hervor, „...wo denn der hiesige Bahnhof sei, da der Nachtbus nicht zurück in die Hauptstadt fahren würde“. Nachdem Herr Losch beiden den Weg zum Cottbusser Hauptbahnhof gewiesen hatte, verlangte der Mann zwei Becher Kaffee, wies jedoch umgehend auf das Fehlen von Bargeld oder anderen Zahlungsmitteln hin. Er habe seine „...Brieftasche nach seiner Freundin geworfen, da doch Geld vergänglich sei“ und, daß „...Ruhm zwar überbewertet wird, jedoch sein Fall eine Ausnahme darstelle: ihn würde niemand die Einkaufstüten tragen lassen.“ Sichtlich irritiert bestand Herr Losch auf eine Bezahlung mit Euros. Daraufhin zog sein Gegenüber eine grüne CD mit einem russisch klingenden Namen aus der Tasche seines Parker-Replikats und schob sie über den Tresen: „Dem Kaffee trauert niemand nach, dem hier aber auch nicht. Und die Musik da drauf können Sie sogar behalten.“ Sichtlich uninteressiert an einem Tauschgeschäft mit einem obskur klingenden Tonträger samt selbstgedrucktem Cover verwies Herr Losch die beiden Gestalten aus seinem Geschäft, die jedoch eine Tankstelle weiter mehr Glück hatten. Zwar ließ sich dort der Besagte auf eine Packung Kaugummis herunterhandeln aber quittierte seinen Erfolg mit dem Satz „Endlich Subsistenzwirtschaftler und kein Künstler mehr.“ Das Angebot des Mannes, seine eigene CD mit dem Signum Jurij Lex zu versehen, lehnte die Tankstellen-Aushilfe dankend ab und überantwortete das Objekt dem verstaubten Regal auf dem sonst Fundsachen lagern.

Olaf Gerstenwohl


Wir danken Herrn Gerstenwohl für die Teilnahme an unserem Wettbewerb „FAKTionale Geschichten“ in dem wir Schülerinnen und Schüler an Cottbuser Schulen auffordern, erlebtes oder aus den Medien entnommene Nachrichten für unsere Leser neu zu entdecken.

(„Die Glocke“ – Heimatzeitung im Herzen Westfalens)

In Rheda-Wiedenbrück Saite gerissen

Jurij Lex spielte als 16jähriger beim Getränke-Großhandel Berlage zwischen Bier- und Cola-Kisten

(Kathöfer) Wo in diesen Tagen die Andreas-Kirmes mit allerlei Attraktionen und Leckereien lockt, da ist einer der bekanntesten Mitbürger der schönen Doppelstadt an der Ems zuhause: Jurij Lex, der Jungstar der deutschen Musik-Szene, hält auch heute noch ständigen Kontakt mit seiner Familie, die seit über 20 Jahren in Rheda-Wiedenbrück beheimatet ist, der Stadt, in der vor 15 Jahren auch seine einzigartige Erfolgsgeschichte begann.

„Zwischen den Bier- und Cola-Kisten bei Berlages hatten wir eines unserer ersten Konzerte, dass ich leider früh beenden musste, weil an meiner Gitarre eine Saite riss und kein Ersatz aufzutreiben war!“ erinnert sich der 30jährige und schmunzelt. Bei dem Biergroßhandel, den es seit vergangenem Jahr leider nicht mehr gibt, war auch der Proberaum von Lex’s damaliger Band, „Vega“, die es im Kreis Gütersloh zu einigen Erfolgen, nie aber zum ganz großen Durchbruch gebracht hat Dennoch denkt Jurij Lex gerne an seine Anfänge in Rheda-Wiedenbrück zurück, und wenn er sagt: „Meiner Heimat verdanke ich viel!“ dann merkt man, dass er trotz aller Erfolge auf dem Boden geblieben ist. Wer weiß, vielleicht schafft er es ja auch in diesem Jahr, einen kleinen Rundgang über die Andreaskirmes zu machen und eine leckere Bratwurst von Daut zu essen.

Fleischerei Daut mit neuem Stand auf Andreaskirmes

Der „King of Rostbratwurst“ präsentiert sein leckeres Angebot auf der Andreaskirmes in neuem Gewand.

(Kath) Wie in jedem Jahr zieht es auch am kommenden ersten November-Wochenende wieder Scharen von Interessierten aus ganz Ost-Westfalen zur Andreaskirmes. Neben den zahlreichen

Fahrgeschäften zählt sicherlich auch das kulinarische Angebot zu den begehrtesten Anlaufstationen. In diesem Jahr mit etwas ganz besonderem vertreten ist die Metzgerei Daut, die mit einem völlig

(„BRAVO“)

Jurij Lex gesteht:

„Mein erstes mal war schrecklich!

Es dauerte nur ein paar Minuten, dann passierte es: Beim ungestümen Spiel zwischen Bier- und Colakisten riss Jurij Lex das Kondom; „ein neues war nicht aufzutreiben!“ erklärt er lachend, „das war schon peinlich; ich war ja süsse 16 und wollte es allen beweisen.“ Heute sieht der begehrte Boy das ganz locker: „So ist es halt, man muss seine Erfahrungen sammeln ... und jede Menge Ersatz dabei haben!“

Mehr zu Jurij Lex und seinem Auftritt bei BRAVO-TV auf S. 17 ....

"SPEX"

Zerrissen zwischen Cola-Kisten

Jurij Lex spielt musikalischen Straßenfußball mit sich selbst – von André Szrvscieznsky

Eine Begegnung mit Jurij Lex ist immer eine Art Vernissage: ausgestellt wird das eigene Leben . Als ich ihn das erste Mal traf – bei einer Party in Düsseldorf-Flingern – war es so, und auch heute, im Backstage-Bereich beim „Wir waren Helden“-Konzert, erwischt mich Jurij kalt:

„Knibbelbilder“, sagt er und grinst, „das war was, oder?!“

Ein proustsches Schaudern erfasst mich, plötzlich kommt alles wieder: die nächtlichen Jagdaktionen beim Getränkegroßhandel, die aufgeschnittenen Fingerkuppen und dieser unverwechselbare Geruch nach abgestandenen Softdrinks, die Enttäuschung - Schon wieder Mike Batt - ... dabei: wer war das überhaupt?

Es sind Mosaiksteinchen wie diese, mit denen er seine Texte baut, und die einen Ausflug in die Welt des Jurij Lex immer wieder zum Erlebnis machen; dass seine Worte bei allem Pathos so glaubwürdig und unprätentiös bleiben, liegt daran, dass er nicht moralisiert, sondern einfach erzählt: „Zwischen diesen Cola-Kisten haben wir gespielt: als Kinder waren wir Cowboys, dann wurden wir Rockstars.“

Man könnte auch sagen: Erst rissen ihm die Knibbelbilder, später, beim ersten Konzert die hohe E-Saite an seiner Marathon-„Axt“. Kommt Sie vielleicht daher, will ich wissen, diese Strassenfussballer-Mentalität, dieses ständige sich-beweisen-müssen? „Kann sein!“ Jurij Lex nippt am Bier: „Selbstfindung ist eine Illusion!“

So ganz kann er das aber selbst nicht glauben, nach diesem rasanten Aufstieg in die Oberliga der deutschen Musikszene; vielmehr scheint es, als habe sich Jurij Lex da gefunden, wo andere noch suchen, mitten in der Suche nämlich.

Und warum dann diese Melancholie? Sehnsucht nach einem unschuldigeren Leben? „Vielleicht ja“, meint Jurij Lex versonnen: „Es war diese Zeit kurz bevor das Bier angefangen hat zu schmecken ... und wir haben es trotzdem getrunken.“

Stimmt.


André Szrvscieznsky ist Autor des Buches „Wer wir später niemals gewesen sein werden!“ und Mitglied von Juno 72.